Elsterpurzler - Lausitzer Elsterpurzler

Herkunft:

 

Deutschland, Oberlausitz und angrenzende Gebiete; Tümmler mit guten Flugeigenschaften.

 

Im 1900 Jahrhundert vermutlich aus dänischen Flugtümmlern entstanden.

Flugstil :

Einzelüberschläge in unteren Flughöhen. Die Flugzeit liegt zwischen 20-30 Minuten. 

Eignung Flugkasten:

 

Elsterpurzler auf dem Flugkasten  zu trainieren ist richtig angenehm

 

(relativ leicht). Dies ist ein schönes Bild, die Tauben im Flug anzuschauen.
Lausitzer Elsterpurzler  reagieren sehr gut, fliegen meist in
unmittelbarer Nähe und zeigten  dabei saubere Einzelüberschläge.

 

Sehr gut als Flugkastentaube geeignet.

Gesamteindruck:

 

Kleine, relativ kurze, kompakte Figur, mittelhoch gestellt, leicht abfallende Haltung.

 

 

Rassemerkmale:

 

Kopf: Gut gerundet, mittelgroß, mit stark ansteigender, breiter Stirn, seitlich gut gefüllt, höchster Punkt vor den Augen, gleichmäßig in die Nackenlinie übergehend.

 

Augen: Perlaugen, leichte Blutäderchen in der Iris gestattet, Augenrand schmal und glatt, bei Schwarz und Blau dunkel, bei Dun und Blaufahl aufgehellt, bei Rot und Gelb hell.

 

Schnabel: Knapp mittellang, dunkel bis schwarz bei Schwarz und Blau,

 

aufgehellt bei Dun und Blaufahl, hell bei Rot und Gelb, Warzen klein, weiß gepudert.

 

Hals: Mittellang und kräftig, breit aus den Schultern kommend, sich nach oben nur wenig verjüngend.

 

Brust:              Breit und voll, gut gerundet, leicht angehoben getragen. Rücken:          Leicht abfallend, breit, sich nach hinten verjüngend.

 

Flügel: Breites, abgerundetes Flügelschild mit breiter und fester Feder, auf dem Schwanz liegend, den Rücken deckend.

 

Schwanz: Mit dem Rücken eine Linie bildend, relativ kurz, geschlossen, mit straffem Keilgefieder.

 

Läufe:              Mittelhoch, unbefiedert.

 

Gefieder: Geschlossen, straff anliegend mit breiter Feder.

 

Farbenschläge:

 

Geelstert in Schwarz, Dun, Blau, Blaufahl, Rot, Gelb.

 

Farbe und Zeichnung:

 

Alle Farben satt und rein, Kopf, Hals, Brust, Schultergefieder, Rücken und Schwanz farbig, sonst weiß; Farbschnitt an der Brust waagrecht oder leicht nach unten geschwungen; bis fast an die Schenkel reichend.

 

 

Grobe Fehler:

 

Zu großer oder schmaler Körper, lange Hinterpartie, lose Flügellage, fehlende Rückendeckung, hoher Stand, langer dünner Hals, fehlender Schnabel-Stirn-Winkel, flache oder schmale Stirn, langer Schnabel, stark unreine Iris, grobe, rote oder helle Augenränder bei Schwarz und Blau, heller Schnabel bei Schwarz, Blau, sehr unreine Schnabelfarbe bei Rot und Gelb, unreine Farbe, grobe Zeichnungsfehler, insbesondere weißer Rücken, schmale Feder, loses Gefieder.

 

Ringgröße: 7

 

 

Wertungsklasse: Purzler

 

Zuchtziel: Viele Einzel- und Doppelüberschläge in schöner Ausführung.

 

Folgende Figuren werden mit 1 Leistungspunkt bewertet:
Nur Einzelüberschläge und Doppelüberschläge. Alles andere wie Mühle und kurze Rollen sind nicht erwünscht und werden deshalb auch nicht bewertet.

 

 

EFU Flugwart Peter Lhotsky

 

 

 

Knapp mittelgroße, relativ kompakte Figur. Leicht abfallende Haltung mit der typischen Elsterzeichnung. Kommt in den Farben Schwarz, Blau, Rot und Gelb vor. Ursprünglich waren der Elsterpurzler und der Lausitzer Purzler eine Rasse. Auf Grund der Trennung Deutschlands haben sich diese Rassen unterschiedlich entwickelt. 1. Versuche nach der Wiedervereinigung, diese Rasse auch wieder als Einheit zu führen, scheiterten nicht zu letzt aus der Sicht der Flugtaubensportler zum guten Glück. Allerdings muss erwähnt werden, dass der Lausitzer im süddeutschen Elsterpurzler aufgehen sollte und Anpassungen erfahren sollte. Damit waren die Lausitzer  Stammzüchter nicht einverstanden. Die alte "DDR-Parole“ Schönheit und Leistung miteinander zu vereinen hat dem Lausitzer , nämlich die relativ guten Flugeigenschaften gegenüber seinem Vetter erhalten! Zu dem wurden in den süddeutschen Elsterpurzler einiges an Rassen eingekreuzt, wovon der Lausitzer verschont wurde.

Kurzbericht von Peter Lhotsky

Meine ersten  Lausitzer Elsterpurzler bekam ich von Maik Löffler und  Wolfgang Lukas  gleich nach der Wende in den Farben rot und gelb. Es waren sehr schöne Tiere. Die Zucht verlief sehr gut und ich hatte nach einiger Zeit sehr viele Junge auf dem Dache sitzen, es waren auch einige Tauben dabei, die noch purzelten. Eines Tages auf einen Taubenmarkt sah ich einen alten Mann, so 75 Jahre etwa, der eine Kiste mit Lausitzer Elsterpurzler zum Verkauf anbot. Er erklärte mir, dass dies noch eine ganz alte DDR Linie war und er aus verschiedenen Gründen seine Taubenzucht aufgeben muss. Der Preis war pro Tier 2 DM, also nahm  ich natürlich welche mit. Leider hatte er sie nur noch in rot. Diese  Tauben verpaarte ich mit den Tieren,  die ich schon hatte und die Flugzeit und Purzlelleistung nahmen zu. Jetzt flogen meine Tauben etwa 10 – 15 min. und zeigten  so 20 Überschläge. Die Leistung konnte ich dann  durch  Tiere von Raimond Knaup aus Frankreich verbessern, die ich bei einem Flugkastentreffen in Frankreich tauschte. Es waren sehr schöne  Lausitzer Elsterpurzler.  Diese Tauben verpaarte ich natürlich wieder mit meinen und nun hatte ich eine Flugzeit von etwa 30 min.   erreicht, sie flogen auch jetzt mal in einer mittleren Höhe. Meine Elsterpurzler waren alle auf dem Flugkasten trainiert. Ich ließ sie immer nur in kleinen Trupps fliegen.  Unter kleinen Trupps verstehe ich nicht mehr  als 5 Tiere, hier zeigten sie einen schönen ruhigen Flug  und  flogen etwa 20 Minuten,  dabei  machten sie meist 50 bis 100 Überschläge. Elsterpurzler auf dem Flugkasten  zu trainieren ist richtig schön (relativ leicht). Dies ist ein schönes Bild, die Tauben im Flug anzuschauen. Lausitzer Elsterpurzler  reagieren sehr gut, fliegen  meist in unmittelbarer Nähe und zeigten  dabei sehr saubere Einzelüberschläge. Zur Fütterung möchte ich nur sagen: Gutes  Taubenfutter und hier kann man auch mal mit etwas Sämereien arbeiten. Ich hatte meist ein Kurzschnäpplerfutter  und fügte etwa 10% Gerste dabei. Da meine Elsterpurzler eigentlich sehr zahm wurden, konnte ich auch auf dem Flugkasten meine Tiere gut satt füttern. Sie flogen auch noch mit Körner   im Kropf sehr gut. Nach etwa 15 Jahren Zucht hatte ich eine Flugzeit von 30 Minuten erreicht und der Stich zeigte locker über 100 Punkte. Leider wurden diese Tiere nicht im VDT als Ausstellungstiere anerkannt und man hatte nun noch eine neue Linie geschaffen, welche eine andere Kopfform hatte. Diese neue Linie war nun der Lausitzer Purzler geelstert. Von den Süddeutschen Elsterpurzlern  wird berichtet, dass sie gelegentlich noch purzeln, aber ich selbst habe nur 2 Tiere gesehen und da ja zur Zeit die meisten Tauben nur noch in der Voliere gehalten werden, kann man dieses Verhalten auch noch schlechter und weniger sehen. Ich möchte alle bitten, die den alten  DDR Typ noch haben,  erhaltet ihn, dies sind die besten Purzler die ich kenne. Dies ist Kulturgut. Deshalb erhaltet sie, man wird sie sonst vermissen.    

 

MfG,  P. Lhotsky

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Rassebeschreibung
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